Georg Fischer Success Story
«Mit Hilfe von Innflow AG konnten wir eine weitere wichtige SAP Implementierung erfolgreich durchführen.»
Das Unternehmen auf einen Blick
Standort: Schaffhausen, SH (Hauptsitz)
Seewis, GR (Produktionsstandort)
Branche: Kunststoffverarbeitung
Internetadresse: www.gfps.com
Umsetzung, Eckdaten
Go Live Datum: 01.01.2015
Projektlaufzeit: 10 Monate
Projekttage: 113
Ausgangslage
Bei GF Piping Systems wird das SAP-System mit einer sehr breit ausgeprägten Funktionalität bereits eingesetzt. Der Produktionsstandort in Seewis betrieb ein eigenes ERP-System mit einer lokal entwickelten Lagerverwaltung und diversen Umsystemen. Diese waren hoch integriert und gut an die Bedürfnisse angepasst, sodass eine optimale Lösung im SAP-System insbesondere für die taggenaue Produktion mit der Integration des Warehouse Managements gefordert war.
Für die mobile Lösung im Lager war die Übergabe des Ziel-Lagerplatzes an die Steuerung der Fahrzeuge umzusetzen und in der Produktion mussten Subsysteme (Pick by light, Prüfmaschinen, Laser) mit Daten und Ereignissen verbunden werden.
Anforderungen
- Roll-out des bestehenden SAP-Systems am Produktionsstandort Seewis
- Einführung der Produktionsplanung und -steuerung für Spritzerei und Montage
- Einführung des Warehouse Managements mit Anbindung der Fördertechnik
- Optimale Unterstützung der sog. Tagfertigung in der Montage
- Effiziente Unterstützung der Prozesse im Lager mit einer mobilen Lösung
«Mit dem externen Knowhow konnten wir erstmals eine Tablet Lösung für die Lagermitarbeiter anbieten, welche die bestehenden Prozesse perfekt unterstützen.»
Lagerverwaltungslösung für Georg Fischer
Während der Erstellung der Fit/Gap-Analyse wurde festgestellt, dass eine Integration der bestehenden Lagerverwaltungslösung mit dem SAP-System nicht sinnvoll wäre und es wurde definiert, zusätzlich das Modul WM einzuführen. Kundenseitig wurde eine neue Steuerung der Fahrzeuge erstellt, welche die neuen Anforderungen abdeckt und im SAP-System integriert werden kann.
Spezielle Anforderungen ergaben sich bei der Ein- und Auslagerung, da das Lager neun Gassen umfasst, aber nur jeweils zwei fixe und verschiebbare Fahrzeuge beinhaltet. Somit erfolgt die Lagerplatz-Findung aufgrund der aktuellen Gasse des jeweiligen Fahrzeugs.
Zur Unterstützung der Prozesse im Lager wurde eine auf Android basierende mobile Lösung erstellt, welche online mit dem SAP-System gekoppelt ist und folgende Funktionen umfasst:
- Wareneingang ins HR (Bestellung, Produktion, Lager)
- Rücknahmen aus der Produktion
- Kommissionierung von Fertigungsaufträgen und Lieferungen
- Inventur-Zählerfassung
- Bestandsinformationen
Für die Unterstützung der Prozesse der Spritzerei, Bearbeitung und Montage wurde das SAP-Modul PP eingeführt.
Hervorzuheben ist die im SAP-System erstellte Funktionalität der sog. «Tischliste», welche grob folgende Funktionalität beinhaltet:
- Selektion und Auflistung der relevanten Fertigungsauftragsvorgänge pro Montagelinie mit Anzeige von z.B. Status der Vorgänger- und Nachfolger-Montagelinien und WM-Bereitstell-Status
- Umplanung der Reihenfolge der Vorgänge
- Durchführung der Verfügbarkeitsprüfung und detaillierte Auflistung des Resultats
- WM-Bereitstellung für die benötigten Komponenten
- Anforderung einzelner Materialien im Lager
- Aufruf der Subsysteme
- Erfassung von Ist-Zeiten der Mitarbeiter
- Erfassung von Rückmeldungen
Somit ist der Aufwand für die Planung und Abarbeitung dieser sehr vielen, innerhalb eines Tages abzuarbeitenden Fertigungsaufträge sehr gering. Jede Montagelinie hat sämtliche Informationen und Funktionen in einer einzelnen Transaktion, sodass diese häufig automatisch erstellten Aufträge mit geringstem administrativem Aufwand abgearbeitet werden können.
Umsetzung des Projekts
Das bestehende ERP-System mit der eigenentwickelten Lagerverwaltungs-Software wurde durch die SAP-Module PP und WM abgelöst. Die Umsetzung erfolgte in enger Ab-stimmung mit dem SAP Competence Center von GF Piping Systems und aufgrund der detaillierten Anforderungen der Key User.
Das Modul PP wurde als Roll-Out mit den vorhandenen Prozessen und Einstellungen eingeführt und um die Anforderungen in Seewis ergänzt. Zur Erhaltung der sehr hohen Termintreue für die innerhalb eines Tages durch die Montagelinien abzuarbeitenden Fertigungsaufträge wurde eine Lösung konzipiert, welche den Linienführern eine effiziente und autonome Arbeitsweise ermöglicht. Diese Tischliste wird als SAP-Transaktion an sämtlichen Linien verwendet und erlaubt auch linienübergreifende Auswertungen.
Für die Lagerverwaltung wurde ein Greenfield-Ansatz gewählt und sämtliche benötigten Prozesse definiert. Um auf den bedienten Hochregal-Fahrzeugen papierlos arbeiten zu können, wurde eine mobile Lösung konzipiert und umgesetzt, welche dem Bedienpersonal der Fahrzeuge online die zu rüstenden Positionen priorisiert darstellt. Somit können diese selbstständig die Rüstaufträge effizient und termingerecht abarbeiten. Durch die integrierte Schnittstelle zur Fahrzeug-Steuerung fährt das Fahrzeug die Lagerplätze auf Knopfdruck an.
Fazit
Die Module PP und WM wurden mit Prozessen eingeführt, welche mit dem SAP-Standard abgedeckt werden konnten. Mit der sogenannten Tischliste wurde zur Optimierung der Prozesse in der Montage eine Funktionalität erstellt, welche es dem Linienpersonal erlaubt, die Fertigungsaufträge ohne die Planungsabteilung vollständig autonom zu planen und abzuarbeiten. Mit der mobilen Lösung zur Abarbeitung der Ein- und Auslagerungen im Lager sowie zur Bedienung der Förderfahrzeuge ist es dem Bedienpersonal möglich, autonom die Arbeiten im Lager auszuführen. Durch das sehr hohe interne Know-how und die sehr guten Prozesskenntnisse konnte eine Lösung erstellt werden, welche eine hohe Integration aufweist und hierdurch eine selbstständige Abarbeitung der Aufträge durch das Personal in der Montage und im Lager ermöglicht.