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WWZ Success Story

Digitaler Schub für die Liberalisierung
Die Öffnung des Strommarktes schreitet in schnellen Schritten voran. Das Zuger Versorgungsunternehmen WWZ AG macht sich mit einer digitalen Transformation bereit für den Wettbewerb.

WWZ ist bekannt für ihren Innovationsgeist in den Dienstleistungsbereichen Energie, Wasser, Elektromobilität und Telekommunikation. Seit dem Jahr 2020 bringt man das Unternehmen aber noch mit etwas ganz anderem in Verbindung. WWZ hat sich als erster Schweizer Energieversorger an die Erneuerung all ihrer Kernprozesse gewagt. Nebst der Umstellung auf ein neues ERP-System führte das Unternehmen gleichzeitig zwei Vertriebsplattformen und eine HR-Lösung ein. Es handelt sich um das grösste Transformationsprojekt in der über 125-jährigen Firmengeschichte und macht das Unternehmen zum Pionier seiner Branche. Mit der neuen Systemlandschaft fühlt sich WWZ bereit für die Zukunft des Energiemarktes.

Ausgangslage

Die Liberalisierung des Elektrizitätsmarktes wird in der Schweiz einen neuen, ungewohnten Wettbewerb ermöglichen. WWZ erwartet die sich eröffnenden Chancen mit Hochspannung. Das Unternehmen ist Anbieter von Energie, Wasser, Elektromobilität und Telekommunikation. Mit ihren Projekten leistet WWZ einen fundamentalen Beitrag zu einer nachhaltigen regionalen sowie nationalen Energie- und Klimazukunft.

Visionen für die Umwelt

Mit dem Wärme- und Kälteverbundprojekt Circulago beispielsweise versorgt das Unternehmen die Stadt Zug mit umweltfreundlicher Energie, die aus dem Zugersee gewonnen wird. Im Jahr 2020 ging die erste Quartierzentrale in Betrieb, die unter anderem die Einkaufsallee Metalli und das Parkhotel mit CO2-armer Wärme- und CO2-freier Kälteenergie versorgt. Ein weiteres Projekt ist der Bau eines Wärmeverbunds zur Versorgung der Region Ennetsee mit CO2-freier Abwärme von der Kehrichtverbrennungsanlage Renergia in Perlen (LU). Und auch die Elektromobilität ist ein Zukunftsmarkt, in dem WWZ mit smarten Ladelösungen tatkräftig forciert. Das Unternehmen zählt in der Zentralschweiz zu den grössten 100 Arbeitgebern und beschäftigt aktuell knapp 500 Voll- und Teilzeitmitarbeitende.

Digitaler Umschwung

Die Energiewende und die Öffnung des Marktes: Wie erlebt WWZ die grossen Veränderungen im Schweizer Strommarkt? Stefan Willi, Chief Technical Officer beim Versorgungsunternehmen, sieht insbesondere die Liberalisierung als grosse Chance: «Mit unserem Geschäftsfeld der Telekommunikation haben wir einen riesigen Pool an potenziellen Energiekunden, sobald der Markt für alle geöffnet wird.» Um auf das potenzielle Wachstum vorbereitet zu sein, braucht das Unternehmen ein leistungsfähiges Kundenmanagement-Tool, das den berühmten 360-Grad-Blick auf die Kundinnen und Kunden ermöglicht.

«Mit unserem Geschäftsfeld der Telekommunikation haben wir einen riesigen Pool an potenziellen Energiekunden, sobald der Markt geöffnet wird.»

Moba Time Alt 1

Stefan Willi
CTO
WWZ AG


Zielsetzung

Aus dem Bedürfnis nach einer zukunftsfähigen Vertriebslösung ging das grösste Transformationsprojekt der Unternehmensgeschichte hervor. Denn bevor die Kundenbeziehungen vollumfänglich digitalisiert werden konnten, mussten zuerst die Mitarbeitenden zu einem digitaleren Mindset geführt werden. «Wir wollten eine moderne HR-Lösung, die unseren Mitarbeitenden den besten Service bietet», so Stefan Willi. «Sobald unsere Mitarbeitenden in ihrem Arbeitsalltag den grossen Vorteil digitaler Dienstleistungen verstehen, werden sie nach-vollziehen, warum wir auch unseren Endkunden ein Maximum an Digitalisierung bieten möchten.»

Firmentransformation

Um die Vertriebs- und HR-Projekte in einer modernen Systemlandschaft realisieren zu können, entschied sich WWZ für die Umstellung auf ein neues ERP-System. Alle zukünftigen Prozesse sollten zentral über ein System geführt werden können. Ebenfalls Treiber für die Entscheidung waren die Senkung der Betriebskosten sowie die freie Wahl des Projekt-partners, solange dies noch möglich war. «Wir ziehen es vor, unsere externen IT-Partner selbst wählen zu können. In ein paar Jahren wollen alle migrieren, sodass man in der Partnerauswahl eingeschränkt sein wird», so Willi.

Vorreiterrolle

WWZ wählte als Implementierungspartner die Innflow AG, führender SAP-Partner mit der Spezialisierung auf ERP-Migrationen. Im April 2019 fanden die ersten Konzeptionsmeetings statt zur Umstellung vom 20 Jahre alten ERP-System SAP ECC auf das neue SAP S/4HANA. Dies war das Kernprojekt. Parallel dazu sollten die beiden SAP-Vertriebslösungen Sales Cloud und Marketing Cloud sowie die HR-Lösung SAP SuccessFactors in das ERP-System integriert werden.

Lösung für WWZ

Thomas Hottinger ist Managing Director & Senior Partner bei der Innflow AG und war beeindruckt von der Power von WWZ: «Normalerweise wird zuerst die ERP-Umstellung durchgeführt und erst danach werden weitere Innovationsschritte angegangen. Mit ihrer digitalen Transformation ist WWZ der erste Schweizer Energieversorger, der eine Umstellung seiner Kernprozesse in dieser Grössenordnung durchgeführt hat.» Für den Erfolg des Projekts waren für Stefan Willi drei Punkte zentral.

Erfolgsrezept

Erstens: die richtige Partnerwahl. «Man muss dem Partner nicht nur fachlich vertrauen können, sondern auch zwischenmenschlich gut mit-einander auskommen», sagt Willi. Zweitens: das abteilungsübergreifende Verständnis, dass es sich nicht um ein reines IT-Projekt handelt, sondern um ein Transformationsprojekt des gesamten Unternehmens. «Wir haben alle Abteilungen von Anfang mitgenommen, indem wir regelmässig transparent über den Stand der Dinge informierten.» Und drittens: «Die Unterstützung des Topmanagements ist zentral, damit man alle nötigen Ressourcen zur Verfügung hat», so Willi.

Auf den Punkt

150 interne und externe Projektmitarbeiter ermöglichten am 1. Januar 2021 einen erfolgreichen Go-live aller Systeme. Und das sogar auf den Tag genau. «In meiner gesamten Berufskarriere hatte ich es bis dahin nicht erlebt, dass ein Projekt so pünktlich abgeschlossen werden konnte. Dies war nur dank der tollen Zusammenarbeit mit Innflow und unserem Projektleiter möglich», erinnert sich Stefan Willi.


«WWZ ist der erste Schweizer Energieversorger, der eine Umstellung seiner Kernprozesse in dieser Grössenordnung durchgeführt hat.»

— Thomas Hottinger — Managing Director & Senior Partner Innflow AG

Nutzen

Der Big Bang ist geschafft. WWZ hat auf einen Schlag vier neue Kernsysteme in Betrieb. Was hat sich seither verändert? «Wo früher Silos waren, haben wir heute eine Einheit», sagt Stefan Willi. «Dank der Transformation haben wir nun einen durchgängigen sauberen Datenstamm, der saubere Prozesse ermöglicht.» Nimmt man eine Datenänderung im ERP-System vor, wird sie durch smarte Schnittstellen in allen anderen Systemen gleichzeitig synchronisiert. Das spare enorm viel Zeit. «Früher musste ich jeden Monat rund 200 Rechnungen mit meinem Stift unterzeichnen. Heute gebe ich sie ganz bequem mit einem Klick im System frei», so Willi.

Neue Marktbewirtschaftung

Im Hinblick auf die Liberalisierung bietet die Verknüpfung der Abteilungen ganz neue Möglichkeiten der Kundenbetreuung. «Wir können unseren Kunden zukünftig abteilungsübergreifende Servicelösungen anbieten», sagt Willi. Die Marketing Cloud unterstützt die neuen Vertriebsprozesse, indem sich beispielsweise sämtliche Social-Media-Kanäle des Unternehmens in das System integrieren lassen. Das vereinfache das so wichtige Monitoring. «Wir merken immer mehr, dass unsere Kunden über Social Media mit uns Kontakt aufnehmen. Mit der SAP Marketing Cloud sind wir über sämtliche Online-Diskurse informiert und können darauf reagieren und teilnehmen.»

Bereit für grosse Pläne

WWZ ist so begeistert von den Möglichkeiten der neuen Technologien, dass bereits das nächste IT-Projekt in den Startlöchern steht. «Für die Serviceabteilung führen wir demnächst das SAP Field Service Management ein. Es macht Papier und Stift überflüssig und ermöglicht unseren Technikern, dass sie ihre Dokumentationen direkt beim Kunden vor Ort in das System eingeben können», so Willi. Laut dem CEO will WWZ das kundenorientierteste Querverbundsunternehmen der Schweiz werden. Mit der digitalen Transformation scheint dieses Ziel ein grosses Stück näher gekommen zu sein.

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